„Die Ruhrgebietsstädte unterscheiden sich stark von der klassischen alteuropäischen Stadt, die sich aus einem Siedlungskern entwickelte. Viele Ortschaften des Ruhrgebiets bildeten sich eben nicht
um Kirche oder Adelssitz, sondern um Industrieanalgen. In diesem speziellen Stadtraum mischt sich Gründerzeitarchitektur mit Neubauten aus der Nachkriegszeit und den international
vereinheitlichten Fußgängerzonen. Autogerechte Versorgungszentren grenzen an das ‚Niemandsland‘ zwischen den Städten. In ihrer polyzentrischen Struktur wird die Stadtlandschaft Ruhrgebiet häufig
mit amerikanischen Großstädten verglichen. Doch die gewachsenen Wohn-, Verkehrs- und Versorgungsstruktur unterscheidet sich deutlich von der US-amerikanischen Siedlungsweise.“
Tafel in der Ausstellung „Beyond Emscher“, 12.5.-6.11.2022, Kokerei Zollverein, Essen