Oktober 2024



11. Oktober 2024  Berlin-Charlottenburg


Die hier gezeigten drei Fotografien entstanden am 11. Oktober 2024 auf dem Campus der Technischen Universität Berlin an der Hardenbergstraße. Sie werden nicht aufgrund ihrer formalen oder technischen Qualität präsentiert, sondern dienen exemplarisch zur Veranschaulichung meines fotografischen Zugangs zur Stadt.

An Ort wurde kam ich zufällig, als ich gemeinsam mit meiner Frau auf dem Weg zu einer Ausstellung im benachbarten Museum für Fotografie war. Da das Haus bei unserer Ankunft noch geschlossen war, nutzten wir die Zwischenzeit für einen Spaziergang in der näheren Umgebung. Aus der Ferne fielen uns zwei Schornsteine ins Auge – zunächst schien es, als handele es sich um eine kleine Industrieanlage oder eine ehemalige Brauerei. Erst beim Näherkommen wurde deutlich, dass wir uns auf dem Gelände der Technischen Universität Berlin befanden.

Der weitläufige Innenbereich des Campus erinnert in seiner Gestaltung eher an einen historischen Park als an eine moderne Hochschulanlage. Besonders auffällig war das Vorhandensein einer einzelnen ionischen Säule sowie – durch dichten Bewuchs beinahe verdeckt – die Reste eines Arkadenganges. Solche Elemente weckten mein Interesse, da meine fotografische Praxis nicht allein auf die bildliche Erfassung städtischer Räume zielt, sondern auch auf deren historische Kontextualisierung.

Ein zentrales Anliegen meiner Stadtfotografie besteht darin, die aufgenommenen Motive möglichst präzise zu identifizieren und deren Entstehungskontexte zu erschließen. Da Berlin einen thematischen Schwerpunkt meiner Arbeit bildet, verfüge ich über eine Auswahl einschlägiger Fachliteratur zur Architektur- und Stadtgeschichte. Im vorliegenden Fall erwies sich die Publikation Der vergessene Garten der TU Berlin von Dorothea Zöbl (2020) als aufschlussreich.

Wie sich daraus ergibt, handelt es sich bei der rund elf Meter hohen ionischen Säule um ein Fragment des Portikus des von Karl Friedrich Schinkel umgestalteten Berliner Doms am Lustgarten. Nach dem Abriss des Doms unter Kaiser Wilhelm II. wurde die Säule als Studienobjekt auf das Universitätsgelände verbracht; ihr Pendant gilt heute als verschollen. Die Arkaden wiederum stammen ursprünglich von der an der Chausseestraße gelegenen Borsigschen Maschinenfabrik.

Diese baulichen Relikte wurden einst für den Unterricht im Ornamentzeichnen genutzt und sind bis heute auf dem Campus präsent. Sie sind nicht lediglich Überreste vergangener Architektur, sondern verkörpern materielle Stadtgeschichte und fungieren zugleich als anschauliche Zeugnisse der Berliner Baukunst.


14. Oktober 2024  Binz (Rügen)


"Architekt und Bauingenieur Ulrich Müther (1934–2007) ist ein bedeutender Vertreter der architektonischen Moderne. Er war ein Bürger von Binz und entwarf diesen futuristisch anmutenden Strandwachturm in den 70er Jahren. Errichtet in moderner Hyperschalenkonstruktion und 1981 fertiggestellt, diente der Binzer-Rettungsturm bis 2004 den Rettungsschwimmern als Rettungsstation. Dank großer Fensterfronten konnten die Rettungsschwimmer ihren Strandbereich vom Fischerstrand bis zur Seebrücke überblicken. In den Jahren 2004–2006, erneut 2015 und dann wieder ab November 2017–2018 wurden Renovierungs- und Restaurierungsarbeiten vorgenommen. Seit 2006 wird der ehemalige Rettungsturm als Außenstelle des Standesamts der Gemeinde Ostseebad Binz genutzt." (Quelle)


17. Oktober 2024   Stralsund



21. Oktober 2024  Schlosspark Glienicke