In einer Fotozeitschrift hatte ich gelesen, dass Thomas Hoepker am 3. September 2022 zur Eröffnung der Ausstellung „Thomas Hoepker – MY WAY“ in der Galerie Buchkunst in Berlin aus den USA anreisen würde. Meine Frau und ich hatten ohnehin eine Reise nach Berlin geplant und wollten die Ausstellungseröffnung besuchen.
Der Andrang vor der Galerie war groß und die Gäste umringten Thomas Hoepker, der in Begleitung seiner Ehefrau Christine Kruchen gekommen war. Er fotografierte das Publikum mit seiner Leica SL. Als ich ihn fotografierte, machte er einen „Gegenschuss“. Ich wusste, dass es eine seiner Gewohnheiten war, die trotz seiner Alzheimererkrankung – ebenso wie das Wissen um die Bedienung der Kamera – noch präsent waren.
Später beobachtete ich folgende Szene: Ein Mann kam mit einem Buch zu Thomas Hoepker. Die erste Seite war aufgeschlagen. Thomas Hoepker schaute seine Frau an, und dieser Blick drückte Hilflosigkeit und Vertrauen zugleich aus. Christine Kruchen sagte: „Unterschrift, Thomas“ und er signierte das Buch.
In dem Film „Dear Memories“ sind ähnliche Situationen zu sehen. Wenn Kritiker von einem „tief berührenden Film“ sprechen, dann meinen sie sicher auch solche Momente der Hilflosigkeit, in denen gleichzeitig die Verbundenheit mit seiner Partnerin sichtbar wird.
Über meine Begegnung mit Thomas Hoepker, den Film und das Buch habe „THE WAY IT WAS“ habe ich am 27. Juli 2024 einen Text auf meiner Homepage veröffentlicht, den Sie hier als PDF lesen können.